Viele Halter meinen es besonders gut, wenn sie ihren Hund bekochen oder ihn nur mit Rohkost ernähren. Lisa Bachmann, Tierernährungsexpertin an der Universität Leipzig, sieht allerdings eine Schwierigkeit darin: Dann müsse der Besitzer eine Rationsberechnung vom Experten durchführen lassen um sicher zu gehen, dass er seinem Hund Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine in ausgewogener Menge vorsetzt. Sowohl ein Mangel als auch eine Überversorgung können Probleme bereiten. Was die Angaben zum Bedarf an diesen Nährstoffen angehe, seien Züchtungsempfehlungen im Internet häufig falsch.
2 Schokolade, Weintrauben und Zwiebeln sind gift für den Hund
Nicht alles, was Herrchen oder Frauchen schmeckt, verträgt auch der Hund. Es ist gut gemeint, dem Hund Essensreste anzubieten, aber nicht unbedingt das Beste für das Tier. „Schokolade, Weintrauben oder Zwiebeln sind in größeren Mengen toxisch für Hunde“, sagt Tierernährungsexperte Zentek. Giftig sind auch Rosinen, rohe Bohnen, Avocados, Knoblauch oder rohe Kartoffeln in Massen. Vorsicht ist geboten, wenn Obstkerne unbedacht herumliegen, die enthaltene Blausäure ist gefährlich für Hunde. In der Weihnachtsbäckerei darf der Vierbeiner ebenfalls nicht naschen: Milch, Butter oder rohes Eiweiß bekommen ihm nicht. Bei Knochen, die brüchig oder gekocht sind, gilt Vorsicht: Der Hund könnte sich daran verletzen.
4 Zähneputzen ist bei manchen Hunden angesagt
Manche Hunde neigen zu Zahnstein. Das kommt nicht auf die Hunderasse an, sondern ganz individuell auf jeden Hund. Solche Vierbeiner müssen häufiger zum Tierarzt, um ihre Zähne säubern zu lassen. Damit das nicht alle paar Wochen geschehen muss, kann der Hundebesitzer seinem Tier die Zähne putzen. Zusätzlich sei es sinnvoll dem Hund Kaumaterial zu geben, um die Zahnsteinbildung zu verzögern, rät der Ernährungsexperte. Fertigfutter, das Zahnstein verhindern soll, kann außerdem helfen.
5. Süchtig macht Hundefutter nicht
Wie die Hersteller von Fertiggerichten für den Menschen, arbeiten auch Hundefutterhersteller mit Rezepturen, die dem Vierbeinergaumen gut schmecken. Deshalb verwendet auch die Futtermittelindustrie Aromastoffe. Das Gerücht, dass Futter enthalte Suchtstoffe, stimmt allerdings nicht.
6. Verarbeitung von Nebenprodukten im Hundefutter
„Wir essen heute noch maximal die Hälfte vom Schwein“, sagt Jürgen Zentek. Viele essbare Teile des Tiers, wie Innereien, stehen nur noch selten auf unserem Speiseplan. Im Grunde würden sie weggeschmissen. Doch viele Tierfutterhersteller verarbeiten Produkte wie Schwänze, Knochenteile oder Nieren. Schädlich sind diese Nebenprodukte im Hundefutter nicht, im Gegenteil: „Das sind hochwertige Futtermittel“, sagt Bachmann. Auch wenn Menschen sich davor ekeln, sind Nieren, Lungen und Pansen von gesunden Schlachttieren für den Hund gut verträglich. Die Tierfutterexperten halten die Weiterverarbeitung von „Abfallprodukten“, die der Mensch nicht mehr essen mag, für vorteilhaft: Sonst würde noch mehr Nutzbares und Gutes von Schlachttieren im Mülleimer landen.
Bei jungen und alten Hunden ist besonders auf die Ernährung zu achten. „Ein Welpe darf kein zu energiereiches Futter bekommen“, sagt Lisa Bachmann. Dann könne es besonders bei großen Hunderassen passieren, dass der Hund zu schnell wachse und dadurch das Skelett instabil werde. Im höheren Alter haben Hunde häufig Krankheiten wie Nierenfunktionsprobleme, erklärt Zentek. Sie dürften dann nicht mit Phosphor überfüttert werden. Auch für Diabetes, Herz-,Nieren oder Lebererkrankungen und Adipositas sollte der Hund eine spezielle Diät bekommen, um seine Lebenszeit zu erhöhen. „Diese speziellen Futtermittel sollten nach einer Beratung beim Tierarzt erworben werden“, sagt Bachmann.
10. Übergewicht bekämpfen mit weniger Futter und mehr Bewegung